Unser Weg

Aufgaben und positive Auswirkungen der lokalen Kiesgewinnung

Der Abbau mineralischer Rohstoffe ist unverzichtbar, wird jedoch nicht selten kritisch gesehen. Allerdings hat die lokale Kiesgewinnung über die reine Bedarfsdeckung hinaus auch positive Auswirkungen auf die Gemeinde und die Menschen, die hier leben – und auch auf die Natur. Einige Beispiele zeigen wir hier auf.

Regionalität

Als regionales Abbauunternehmen leben wir von den Rohstoffen unserer Region. Damit tragen wir eine große Verantwortung für den Erhalt des Landschaftshaushaltes. Der Kiesabbau erfolgt ausschließlich bedarfsgerecht. Die Lagerstätten im Tettnanger Wald können aufgrund der guten Bedingungen optimal ausgenutzt werden, dadurch ist der Flächenverbrauch nur gering. Um CO2-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig Arbeitsplätze in der Region zu schaffen, halten wir grundsätzlich die Wege so kurz wie möglich und arbeiten vor allem an lokalen Projekten, anstatt durch lange Lieferwege die Umwelt unnötig zu belasten.

Für viele Bauwerke in der Region haben wir mineralische Rohstoffe geliefert, etwa für das Sportbad Friedrichshafen.
Die Inselhalle Lindau wurde mit mineralischen Rohstoffen von der Bodensee-Moränekies Tettnang erbaut.
Für den Ausbau der B31 stellten wir rund 120.000 Tonnen Kies bereit.

Umwelt

Mineralische Rohstoffe sind ein Geschenk der Natur. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen und der Umwelt ist uns daher sehr wichtig. Beim Kiesabbau legen wir besonderen Wert auf ein nachhaltiges Vorgehen – mehr noch: Wir wollen mehr zurückgeben, als wir genommen haben. Neben der umfangreichen Renaturierung und Rekultivierung unserer Abbaustätten engagieren wir uns außerdem für die Förderung verschiedener Natur- und Umweltprojekte in der Region. Über die Einhaltung der strengen gesetzlichen Auflagen hinaus achten wir besonders auf den Schutz des Mutterbodens, um Lebensräume und biologische Vielfalt wiederherzustellen bzw. auszubauen.

Totholzinseln bieten Lebensraum für viele Arten.
Bewusst sich selbst überlassen, erobert die Natur ihr Terrain zurück.
Durch planvolle Rekultivierung entstehen wertvolle Flächen.

Rekultivierung

Um den vorübergehenden Eingriff in den Landschaftshaushalt auszugleichen, werden unter strengen Auflagen umfassende Maßnahmen zur Rekultivierung und Renaturierung ergriffen. In einem Rekultivierungsplan wird bereits vor Abbaubeginn festgelegt, wie die Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen ausgestaltet und wiederhergestellt werden. Die Anforderung: Die Flächen müssen mindestens „in gleicher Art und Güte“ zurückgegeben werden. Unser Ziel ist es, mit jedem Rekultivierungsprojekt einen Wertzuwachs für die Natur zu schaffen.

Die notwendigen Rekultivierungsmaßnahmen werden exakt festgelegt und streng überwacht.

Tettnanger Wald

Der Tettnanger Wald wird vielfältig genutzt: zur Erholung, für die Forstwirtschaft sowie zur Wasserversorgung der umliegenden Gemeinden. Aber auch die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen spielt eine große Rolle, denn die Kiesvorkommen im Tettnanger Wald sind die bedeutendsten im Bodenseekreis. Seit 1963 wird hier im Trockenabbau Kies gewonnen. Die dafür genutzten Flächen werden nach der aufwendigen Rekultivierung wieder in die Landschaft integriert. So wird der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt und der Wald für die weitere Nutzung wieder zur Verfügung gestellt.

Der Tettnanger Wald ist reich an Kiesvorkommen.
Heute erinnern die rekultivierten Flächen nicht mehr an den früheren Kiesabbau.
Große Bereiche des ehemaligen Abbaugebietes sind heute wieder wertvoller Laubwald.

Auffüllung Neue Messe

In Friedrichshafen wurde im Jahr 2007 die Neue Messe gebaut. Der dabei angefallene Bodenaushub und Schlamm wurde in der Kieswäsche aufbereitet und im Tettnanger Wald aufgeschüttet. Die Fläche wurde anschließend aufgeforstet und dient heute einer Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten als neues Zuhause.

2007 wurde hier Aushub aufgeschüttet, der beim Bau der Neuen Messe in Friedrichshafen angefallen ist.

Ehemalige Werkszufahrt unseres Kieswerks

Wo bis 2010 die Zufahrt zu einem Kiesabbaugebiet lag, wächst heute wieder Wald. Bevor in einem Gebiet Kies abgebaut werden darf, verpflichtet sich das Kieswerk immer zu umfassenden Rekultivierungsmaßnahmen. Diese beinhalten etwa den vollständigen Rückbau der Straßen, die Wiederauffüllung sowie die anschließende Aufforstung. So werden in einigen Jahren die Stellen, an denen LKWs und Baumaschinen Kies transportiert haben, kaum noch vom umliegenden Wald zu unterscheiden sein.

Die ehemalige Zufahrt ist heute kaum mehr zu erkennen.
Das Abbaugebiet wurde rekultiviert und wieder in Wald umgewandelt.

Renaturierung

Früher wurden ehemalige Kiesgruben und Steinbrüche meist vollständig für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung rekultiviert. Heute werden in vielen Fällen größere Teilflächen renaturiert. Die Renaturierung dient der Rückführung von Nutzflächen in einen naturnahen Lebensraum. Das Zepter wird dabei der Natur selbst überlassen. So entwickeln sich eigenständig neue, wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, darunter auch für viele bedrohte Arten.

Durch Renaturierung entstehen wertvolle Biotope.

Altholzinseln

Totholzinseln bieten wichtigen Lebensraum für bestimmte Tier- und Pflanzenarten. Diese zu gewährleisten, ist auch schon während der Kiesgewinnung möglich. Dafür werden gezielt Bäume ausgewählt, die vollständig altern und zerfallen dürfen. Die Kennzeichnung dieser Bäume und die Auswahl der Fläche (rund 2,5 bis 3 Hektar) erfolgt in enger Abstimmung mit der Forst- und Naturschutzverwaltung.

Bewusst belassenes Totholz bietet Lebensraum für viele Arten.
Für die Totholzinseln werden geeignete Bäume gezielt ausgewählt.
Die Bäume dürfen vollständig altern und zerfallen.

Die Kiesgrube als Habitat

Bestimmte Tierarten bevorzugen gerade die durch den Kiesabbau entstehenden Strukturen. Seit 2014 werden in der Kiesgrube Tettnanger Wald gezielt für diese Tierarten Flächen ausgewiesen und Gewässer angelegt. Alle Maßnahmen werden seither durch ein Monitoring der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung evaluiert und begleitet.

Sehr erfreulich ist, dass der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), der in Baden-Württemberg als streng geschützte Art gilt, von diesen Maßnahmen profitiert. So wird gezielt die Aufforstung von Flächen zurückgestellt und der Oberboden mit Planierraupen abgeschoben, um den Vögeln geeignete Habitate zu schaffen. Während der Brutzeit werden diese Flächen durch Zäune geschützt, um die Vögel vor Fressfeinden und Störungen zu schützen.

Auch die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke (Bombina variegata), die gerne in gut besonnten Rohbodentümpeln laicht, vermehrt sich in den jährlich eigens dafür angelegten Gewässern auf dem Gelände der Kiesgrube Tettnanger Wald.

Mit Hilfe des Monitorings können Erfahrungen aus den Vorjahren in die Maßnahmen des nächsten Jahres einfließen, um die Tiere noch gezielter in ihrer Reproduktion zu unterstützen.

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
Maßnahmen: Aufstellen eines prädatorensicheren Zauns während der Brutzeit. (Foto: Rietze)
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Erfolgreichster Unkenlaichplatz der Saison 2021: großer Rohbodentümpel im nördlichen Bereich der Kiesgrube. (Foto:Hermann)

Lebensraum entwickeln

Unser Anspruch ist es, am Ende eines Kiesabbauprojektes einen Mehrwert für Flora, Fauna und Menschen der Region zu schaffen. Bestehende Landschaftsbilder, Kultur- und Sachgüter sowie das Landschaftserleben bleiben bestehen oder werden bereichert. Die Sicherung des Grund- und Oberflächenwassers sowie der Bodenqualität ist jederzeit garantiert. Ehemalige Abbaustätten werden zu Baggerseen für die Menschen der Region oder zu satten Mischwäldern für vielerlei Pflanzen- und Tierarten.

Geowanderweg durch den Tettnanger Wald

Die letzte Eiszeit prägte die Landschaft im Tettnanger Wald ganz entscheidend. Interessante Einblicke in die so entstandenen Landschaftsformationen – etwa das Große Toteisloch oder die Flugsanddüne – und die geologischen Schichten eröffnet der Geowanderweg. Diesen haben die kiesabbauenden Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden als Ausgleich erstellt. Auf Tafeln entlang des Weges sind die wichtigsten Informationen anschaulich zusammengefasst. Der Geowanderweg wird aktuell weiter ergänzt.

Auf dem Geowanderweg durch den Tettnanger Wald gibt es viel zu entdecken.
Die letzte Eiszeit prägte die Landschaftsformationen im Tettnanger Wald.
Auf Tafeln entlang des Weges sind die wichtigsten Informationen zu finden.
Der Geowanderweg wird kontinuierlich weiter ausgebaut.

Soziales Engagement

Wir handeln nach dem Grundsatz: Wer nimmt, muss auch zurückgeben – nicht nur der Natur, sondern ebenso den Menschen unserer Region. Daher ist uns soziales Engagement eine Herzensangelegenheit. Wir stärken und fördern unterschiedlichste regionale Projekte und Vereine oder organisieren selbst Aktionen und Events in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen aus der Region. Außerdem sind wir Kooperationspartner für Projekttage an Schulen.

Wir engagieren uns in der Region und fördern verschiedene soziale Projekte.


Schule zu Besuch im Kieswerk: Sechste Klasse des Montfort-Gymnasiums Tettnang erkundet die Gewinnung mineralischer Rohstoffe

Am 25. Juli 2023 hatten wir in der Bodensee Moränekies Tettnang Besuch: 19 Schülerinnen und Schülern der sechsten Klasse des Montfort-Gymnasiums in Tettnang besichtigten im Rahmen ihrer Projekttage unser Abbaugebiet im Tettnanger Wald. Nachdem die Kinder dort per Bus angekommen und mit Sicherheitswesten ausgestattet worden waren, machten sie sich mit unserem Mitarbeiter Axel Krieger auf den Weg in Richtung Baggersee. Hier gab der Geologe zunächst einen Überblick über Herkunft, Entstehung und typische Verwendung von mineralischen Rohstoffen und erklärte, wie der Nassabbau funktioniert. Die Kinder folgten den theoretischen Ausführungen sehr interessiert, ergriffen aber auch nur zu gerne die Gelegenheit, mineralische Rohstoffe im Wortsinn mit allen Sinnen zu erkunden: Sie ließen es sich nicht zweimal sagen, dass es ihnen durchaus erlaubt ist, auf dem Weg vom Baggersee zum Kieswerk auf einen hohen Kieshaufen zu klettern. Das Angebot wurde nur zu gerne angenommen – wann hat man dazu schon mal die Möglichkeit? Im Kieswerk angekommen, ging es erstmal in die Werkstatt, wo es einen mächtigen Radlader zu bestaunen gab. Um ein Gefühl für das Ausmaß des Fahrzeuges zu bekommen und die Aussicht von „da oben“ zu erleben, konnte sich, wer wollte, selbst auf den Fahrersitz schwingen. Nach einer ausgiebigen Pause mit belegten Brötchen und Getränken wartete eine praktische Übung auf die Schülerinnen und Schüler: Es galt, Steine, die sich in der Radladerschaufel befanden, nach Farben zu sortieren – eine Aufgabe, die auf spielerische Weise die Sortenvielfalt mineralischer Rohstoffe vermittelte. Weiter führte der Rundgang an den riesigen Abbau- und Transportmaschinen vorbei und entlang des Förderbandes, auf dem das abgebaute Material zum Kieswerk transportiert wird. Hier konnte die Gruppe live erleben, wie wir mineralische Rohstoffe zu Produkten für unsere Kunden weiterverarbeiten. Schließlich führte der Weg wieder zurück zum Baggersee. Abschließendes Highlight waren die Erklärungen von Alex Krieger zu unserem großen Baggerschiff, das dort liegt. Dann traten die Kinder mit dem Bus wieder die Rückfahrt in die Schule an. Wir danken den Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften für den Besuch und das Interesse an der Gewinnung und Weiterverarbeitung mineralischer Rohstoffe!

Sollten Sie Lehrkraft sein und eine Exkursion zu uns unternehmen wollen, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns, interessierten Schülerinnen und Schülern unser Kieswerk und den verantwortungsvollen Umgang mit mineralischen Rohstoffen näherzubringen.